Agrarzeitung | www.rno.sk | Pflanzenproduktion | Werbung 18/10/2017
Jeder Anbauer bemüht sich, die Produktion aus der Einheitsfläche zu erhöhen, und zwar auch mit Hilfe von allen verfügbaren Intensivierungsfaktoren. Zu den wichtigsten zählen ohne Zweifel die Pflanzenernährung, unter Berücksichtigung der Ansprüche einer bestimmten Kultur an Nährstoffe, sowie Dynamik ihrer Aufnahme während der gesamten Vegetationsperiode. Eine spezifische Position zwischen den erforderlichen Nährstoffen hat Schwefel. Durch den Importrückgang des Schwefels aus der Atmosphäre in die Pflanzen hat die Anwendung der Düngemittel mit Schwefelgehalt an der Bedeutung gewonnen. Das Problem des Schwefelmangels in der Pflanzenernährung ist nicht nur für die Slowakei spezifisch, sondern wird von allen landwirtschaftlich fortgeschrittenen EU-Ländern signalisiert.
Schwefelaufnahme aus der Atmosphäre beträgt in der Slowakei durchschnittlich 5 – 6 kg atmosphärischen Schwefels pro Hektar und Jahr. Schwefel wird aus dem Boden durch die Erträge der landwirtschaftlichen Kulturen und durch Auswaschung in die Grundwässer abgezogen. Beide Effekte zählen wir zu den unerwünschten Verlusten. Da Schwefel in Form von Sulfaten relativ beweglich im Boden ist, können diese Verluste signifikante Werte erreichen. In der SR werden die durchschnittlichen Schwefelverluste durch Auswaschung und Erosion auf 40 kg pro Hektar und Jahr geschätzt, wobei die Niederschlagsmenge, Gliederung des Terrains und der Pfluganteil berücksichtigt werden.
Funktion des Schwefels in den Pflanzen
Schwefel ist ein sehr wichtiger Makroelement in der Pflanzenernährung. Er ist ein Bestandteil der Eiweißstoffe und ist in einigen Aminosäuren und Vitaminen zu finden. Er ist von großer Bedeutung in den Oxidations-Reduktions-Prozessen der Pflanzen, bei der Enzymaktivierung und beim Eiweißstoffwechsel von Substanzen. Er unterstützt die Fixierung des atmosphärischen Stickstoffs, weil er positiv an die Entstehung der Knollen an den Wurzeln der Bohnenpflanzen einwirkt. Ein großer Teil von Schwefelverbindungen kommt in den Pflanzen in reduzierter Form vor.
Grundmerkmale des Schwefelmangels
Beim Schwefelmangel wird die Eiweißsynthese verlangsamt, da die Produktion von schwefelhaltigen Aminosäuren erschwert ist. Die Symptome einer unzureichenden Versorgung der Pflanze mit Schwefel sind deswegen mit den Symptomen des Stickstoffmangels identisch. Pflanzen sehen kränklich aus, ihre Entwicklung verlangsamt sich, die Größe der Blätter verkleinert sich, der Halm verlängert sich, die Blätter und Stiele beginnen zu verholzen. Bei dem Schwefelmangel sterben die Blätter nicht ab, obwohl ihre Farbe verblasst. Im Fall von Raps – einer der wichtigsten Kulturen in den heutigen Fruchtfolgen, können die Saatkulturen bei dem frühzeitigen Erkennen der Symptome des Schwefelmangels bis zur intensiven Verlängerungsphase durch Düngung gerettet werden. Bei Getreide sind die Symptome des Schwefelmangels weniger spezifisch als bei zweikeimblättrigen Kulturen, dennoch kommen sie vor. Schwefelmängel wirken sich zuerst auf leichten Böden und bei der Einschränkung der Düngung mit den wirtschaftlichen Düngemitteln wie Stallmist und Gülle aus.
Unterschiedliche Ansprüche
Ansprüche einzelner Arten von landwirtschaftlichen Kulturen an Schwefel sind sehr unterschiedlich, was eine differenzierte Herangehensweise zur Düngung einzelner Kulturen erfordert. Die größten Ansprüche an Schwefel haben die Pflanzen aus der Familie Hülsenfrüchtler, Ölpflanzen, Pflanzen aus der Familie Kreuzblütler, Hopfen, Zwiebeln und Hackfrüchte. Die Ansprüche der Getreide an Schwefel sind durchschnittlich.
Durchschnittlicher Schwefelentzug | ||
Kultur | Ernte (t/ha) | Schwefelentzug (kg/ha) |
Getreide | 5,0 | 20,0 |
Mais | 6,5 | 19,0 |
Kartoffeln | 23,0 | 27,5 |
Luzerne | 12,0 | 27,5 |
Klee | 10,0 | 23,0 |
Kraut | 37,5 | 43,5 |
Winterraps | 3,0 | 75,5 |
Zuckerrübe | 50,0 | 44,5 |
Zwiebel | 35,0 | 22,5 |
Schwefelwirkung auf Pflanzen:
- Schwefel ist zur Erreichung der qualitativen Parameter von allen Kulturen notwendig,
- erhöht deutlich den Ölgehalt in den Ölpflanzen,
- erhöht den Chlorophyllgehalt in den grünen Teilen von Pflanzen, wodurch zur besseren Assimilation und Zuckerablagerung, zum Beispiel bei der Zuckerrübe, kommt,
- fördert die Vermehrung durch Ausläufer, Verzweigung des Raps und ähnlich wie Phosphor beeinflusst auch den Aufbau der generativen Organe,
- Trägt zu einem besseren Stickstoffmetabolismus bei – es kommt zur Verringerung der Nitrate, vor allem im Gemüse,
- wirkt positiv auf die Phosphoraufnahme
Flüssigdünger auf Basis von Ammoniumthiosulfat
Eine der Möglichkeiten, wie den Bedarf an Schwefel zu decken, sind die speziellen schwefelhaltigen Düngemittel, oder die komplexen wasserlöslichen Düngemittel, vertreten durch mehrere Makro- und Mikroelemente. Dies sind Düngemittel auf Basis von Ammoniumthiosulfat, die die Effizienz der Düngung von Feldkulturen erhöhen.
Fortgeschrittene Verbindung von Schwefel und Stickstoff in dem Flüssigdünger
Verbindung von Schwefel und Ammoniumstickstoff in dem Flüssigdünger hilft bei Erreichung des maximalen Erntepotenzials von Kulturfrüchten in der modernen Landwirtschaft. Weltweit wird langfristig in den USA und in den Ländern des Westeuropas verwendet. Neben der Befriedigung der Grundansprüche der Kulturen und der Zugabe dieser wichtigen Nährstoffe in die Bodenstruktur bringt auch weitere bedeutende Vorteile mit sich, wie:
Verlangsamen des Nitrifikationsprozesses, dessen Ergebnis qualitativ bessere Kulturen auch bei niedrigen Bodentemperaturen sind.
- Liefert der Pflanze den notwendigen Schwefel schneller und länger, als andere Formen von Schwefel, da der Flüssigdünger Schwefel in zwei Formen enthält (SO42- a S0)
- Verbessert die Sicherstellung des Gleichgewichts von erforderlichen Nährstoffen und damit idealer Wachstumsbedingungen für die Pflanze bei der Flexibilität der Anwendbarkeit in verschiedenen Wachstumsphasen der Kultur.
- Lieferung von Nährstoffen praktisch unmittelbar nach der Anwendung.
- Verbesserung der Aufnahme anderer Mikroelemente (hauptsächlich Eisen, Magnesium und Phosphor).
- Steigerung der Düngereffizienz in Kombination mit Düngemittel DAM und anderen stickstoffhaltigen Düngemitteln.
- Hohe Flexibilität der Mischung mit den meist benutzten Flüssigdüngern und die Möglichkeit der Mischung direkt mit den Pflanzenschutzmitteln.
- Anwendung von Tröpfen- und Sprühdüngung mit hoher Gleichmäßigkeit und Genauigkeit der Anwendung nach Bedarf der Platzierung der Substanz.
- Im Vergleich zu den granulierten Düngemitteln haben die Flüssigdünger viel geringere Ansprüche an die Lagerbedingungen und das Gesamthandhabung.
- Auch bei Regenmangel liefern sie den Pflanzen die Nährstoffe.
- Sie haben einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert.
ATS PROJEKT IN DER SLOWAKEI
STERCORAT Hungary Kft hat mit dem Projekt des Aufbaus der neuen Fertigungskapazität zur Herstellung des Produkts Stercosul® – Flüssigdüngers auf Basis von ATS begonnen.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft SLOVNAFT a.s. und unter Verwendung der einzigartigen Technologie investiert STERCORAT in den Aufbau des Betriebs zur Herstellung von ATS mit der Jahreskapazität bis zu 50 000 Tonnen. Düngemittel auf Basis von ATS wird im Jahr 2018 in Verkehr gebracht werden.
Projekt nutzt die nachhaltige, umweltfreundliche Technologien mit einer deutlichen Minderung der SO2-Emissionen im Vergleich zu einer konventionellen Schwefelrückgewinnungsanlage. Investition in Bratislava ist der erste Betrieb dieser Art in der Region des Mittel- und Osteuropas.